Umwelt

Gibt es schon ein Konzept, den Lise-Meitner-Park nach Abschluss der Bauarbeiten aufzuwerten oder an anderer Stelle Grün- und Erholungsflächen zu schaffen? 

Wir planen, dass der Lise-Meitner-Park als Kompensationsmaßnahme qualitativ deutlich aufgewertet wird. Konkrete Maßnahmen werden im Rahmen des Bauprojekts festgelegt. Vorgesehen ist, Einschränkungen möglichst nah am Ort zu kompensieren. DESY steht dazu in engem Austausch mit der Umweltbehörde und der Landschaftsplanung im Bezirksamt, um eine gute Lösung für die Bürger*innen und Anlieger*innen zu finden.

Wird der Lise-Meitner-Park durch den Bau der unterirdischen Experimentierhalle kleiner? Welchen Ersatz wird es geben?

Die Grenzen des Lise-Meitner-Parks werden sich verschieben. Als Ausgleich für den Teil, der durch PETRA IV belegt wird, sind an anderer Stelle Erweiterungen geplant. Außerdem soll die Natur und der Erholungswert des Lise-Meitner-Parks qualitativ aufgewertet werden. Dies wird auch ein wichtiges Thema der Bürger*innnenbeteiligung sein.

Wie ist PETRA IV mit Konzepten wie Nachhaltigkeit und Energie-Neutralität vereinbar?

Teilchenbeschleuniger benötigen viel Energie, sie bieten aber auch Forschungsmöglichkeiten, die an anderen Anlagen nicht verfügbar sind ist. Wir arbeiten ständig daran, unsere Beschleuniger so energieeffizient wie möglich zu bauen und zu betreiben, zum Beispieldurch die Nutzung von Abwärme aus der Kühlung, die Verwendung von Ökostrom oder, indem wir die Beschleuniger mit möglichst vielen Messplätzen ausrüsten und damit mehr Forschung bei gleichem Energieverbrauch ermöglichen. Das Forschungszentrum DESY bietet hervorragende Infrastrukturen und Kompetenzen, die mit hoher Synergie und sehr effizient für viele Forschungsanlagen und -vorhaben genutzt werden können.

Es sind aber insbesondere die Forschungsergebnisse, die eine Forschungsanlage nachhaltig machen. So wird bspw. an PETRA III an flexiblen Solarzellen, an regenerativen Baustoffen oder jüngst an Medikamenten gegen Covid-19 geforscht.