PETRA IV

Worin liegt der Nutzen von PETRA IV?

Unsere Gesellschaft steht heute vor großen globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel, der nachhaltigen Energieversorgung und Ressourcennutzung, der Digitalisierung und Mobilität oder der Therapie bislang unheilbarer Krankheiten. PETRA IV wird als weltbestes 3D-Röntgenmikroskop ein einzigartiges Forschungswerkzeug, das hundertmal detailreichere Bilder von mikroskopischen Abläufen in neuen Materialien und künftigen medizinischen Wirkstoffen liefern wird. Das wird deutsche und internationale Wissenschaftler*innen in die Lage versetzen, entscheidende wissenschaftliche Fortschritte auf diesen Gebieten zu erzielen, die mit bisherigen technischen Mitteln nicht möglich sind. Weitere Informationen und Erklärungen dazu finden Sie auf der Projektseite www.desy.de/petra4.

Warum soll PETRA IV ausgerechnet mitten in Hamburg gebaut werden?

PETRA IV wird mit Abstand die beste Lichtquelle ihrer Art werden. Um PETRA IV nachhaltig und effektiv zu bauen und zu betreiben, muss die Beschleunigeranlage in die bestehenden Tunnel von PETRA III integriert werden. Die bei DESY vorhandene Infrastruktur – von Vorbeschleunigern über Kühlanlagen bis zu Rechenzentren – ist für den Betrieb von PETRA IV erforderlich. Ein kompletter Neubau von PETRA IV „auf der grünen Wiese“ würde wesentlich teurer und wäre auch unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit nicht vertretbar.

PETRA IV ist zentraler Bestandteil des neuen Wissenschaftsstadtteils Science City Hamburg Bahrenfeld und erhöht die Attraktivität der Stadt Hamburg als Wissenschaftsstandort deutlich.

Warum kann PETRA IV nicht parallel mit dem Ausbau der Science City Hamburg Bahrenfeld entstehen?

PETRA IV ist Teil der Science City Hamburg Bahrenfeld. Die Verwirklichung des städtebaulichen Projekts Science City Hamburg Bahrenfeld ist für die nächsten 20 Jahre vorgesehen und besteht aus vielen aufeinander abgestimmten Bauprojekten. PETRA IV ist ein Kernstück der Science City und gleichzeitig eines der ersten Projekte in diesem Gesamtkonzept. Daher entsteht mit PETRA IV auch ein Stück Science City.

An welchem Punkt sind wir gerade im Planungsverfahren/Genehmigungsverfahren?

Das Projekt PETRA IV folgt dem üblichen Verfahren der Konzeption von technischen Großgeräten. Das bedeutet: Bis Ende 2019 wurde eine wissenschaftliche Konzeptstudie zu PETRA IV erstellt. Derzeit wird das genaue technische Design der Anlage festgelegt. Daraus geht dann der „Technische Design Report“ (TDR) hervor. Er soll Mitte 2023 fertiggestellt sein. Dieser Report enthält die technischen Baupläne des Beschleunigers, der Röntgenstrahlführungen und der umgebenden Infrastruktur. Außerdem werden hier auch die Baumaßnahmen und deren Ablauf skizziert, und es gibt Angaben zu den voraussichtlichen Projektkosten.

Mit dem TDR sowie einer Zusage der Zuwendungsgeber soll dann das Bauplanungsverfahren bzw. Bau-Genehmigungsverfahren gestartet werden. Derzeit befinden wir uns also noch in einer frühen Phase der Planung.

Wann weiß ich mit Gewissheit, ob gebaut wird?

Voraussichtlich Ende 2022 wird DESY den Antrag an seine Zuwendungsgeber (den Bund und die Stadt Hamburg) stellen, PETRA IV zu fördern und in die Nationale Roadmap für Forschungsinfrastrukturen aufzunehmen, den bundesdeutschen Strategieplan für Spitzenforschungsprojekte. Bis dahin liegen ein ausreichend genau spezifiziertes technisches Design und eine verlässliche Kostenschätzung für PETRA IV vor. Dann findet auch eine wissenschaftliche Begutachtung durch ein unabhängiges Expertengremium (Nationaler Wissenschaftsrat) statt, das das Forschungs- und Innovationspotenzial der Anlage bewertet. Dies ist die Entscheidungsgrundlage für eine Finanzierungszusage durch den Bund. Erst wenn eine Finanzierungszusage erfolgt ist, sind Baustart und Bauablauf planbar.

Wann rechnen Sie mit dem Baustart?

Der Beginn der Arbeiten ergibt sich aus dem Fortgang des Genehmigungsprozesses. Wir peilen einen Baustart in etwa vier Jahren an.

Was wird PETRA IV kosten?

Die genauen Kosten des Projekts werden in der jetzt gestarteten TDR-Phase ermittelt. Sie werden aber im oberen dreistelligen Millionenbereich liegen.